Studien

Alle Studien auf einen Blick

Wissenschaftliche Studien zur Nachhaltigkeit sind entscheidend für die Förderung von Ressourcenschonung und Umweltschutz. Sie bieten wertvolle Erkenntnisse, um Strategien zur Optimierung von Mehrwegsystemen und zur Reduktion von Umweltbelastungen zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Umwelt- und Handelsverbänden sowie mehrwegorientierten Unternehmen analysiert die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) jährlich spezifische Themenschwerpunkte und integriert die Ergebnisse in den umweltpolitischen Dialog. Diese Studien liefern wichtige Daten für eine nachhaltigere Zukunft und unterstützen die langfristige Stabilisierung und Erhöhung der Mehrweganteile in allen wirtschaftlichen Bereichen.

MEHRWEG IST DER WEG IN DIE ZUKUNFT!

Wir haben uns die Darstellungen der FEFCO genauer angesehen und mit den Ergebnissen von Fraunhofer-Studien vergleichen. Fazit: Mehrwegsteigen aus Kunststoff bieten eindeutig sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile gegenüber Einwegkartons auf Pappe.

Mehr Mehrweglösungen für Kunststoffverpackungen 

Damit Plastikabfall reduziert wird und eine Kreislaufwirtschaft funktionieren kann, sind Mehrwegsysteme essenziell. Forschende des Fraunhofer UMSICHT und des Fraunhofer IML, die im Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy (CCPE) zusammenarbeiten, haben für die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) drei kunststoffbasierte Mehrwegsysteme mit ihren Einwegalternativen verglichen. Das Ergebnis: Mehrweg ist Einweg in 14 der 17 untersuchten Kategorien überlegen und bietet großes Potenzial zum Gelingen einer Kreislaufwirtschaft. Was fehlt, sind klare politische Rahmenbedingungen und die Umsetzung der bestehenden Abfallhierarchie, die Mehrweg eigentlich priorisiert.

Nur 13 Prozent der in Deutschland produzierten Kunststoffe werden aus Rezyklaten hergestellt, im Verpackungsbereich sind es sogar nur 11 Prozent. Außerdem wird nur ein sehr geringer Teil für den ursprünglichen Zweck wiederverwendet, in der Regel dominieren Kaskadennutzungen (Downcycling). Zudem ist Deutschland nach den USA und Europa der weltweit drittgrößte Exporteur von Plastikmüll. EU und Bundesregierung haben auf die Kunststoffproblematik reagiert: Die Produktion einiger Einwegplastikprodukte ist verboten, für PET-Getränkeflaschen wurde eine Rezyklatquote vorgeschrieben, und seit Anfang 2022 ist die Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen auf sämtliche Getränkearten ausgeweitet worden. »Green Deal und Taxonomie-Verordnung der EU geben die richtige Richtung für ein nachhaltiges Wirtschaften vor. Aus unserer Sicht gibt es aber folgendes Problem: Die im europäischen Abfallrecht seit Jahrzehnten geregelte Abfallhierarchie definiert eine Rangfolge bei Erzeugung und Umgang mit Kunststoffabfällen, darin ist das Recycling der Mehrfachnutzung nachgelagert. Die Umsetzung dieser Abfallhierarchie findet bislang aber kaum statt.«, erklärt Jürgen Bertling vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und Projektleiter der Studie.

 

Zirkularität, Performance und Nachhaltigkeit 

Insbesondere für Kunststoffverpackungen existieren derzeit vorwiegend Einweglösungen. Einige Mehrwegsysteme finden sich im B2B-Bereich z. B. in der Automobilindustrie und beim Obst- und Gemüsetransport. Im B2C-Bereich sind sie eher die Ausnahme wie z. B. die Transportkisten für Lebensmittel vom regionalen Bauern. Ziel der aktuellen Studie des Fraunhofer CCPE im Auftrag der Stiftung Initiative Mehrweg war es daher, kunststoffbasierte Mehrwegverpackungssysteme zu bewerten, sie mit Einwegalternativen zu vergleichen und Empfehlungen für eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft abzuleiten. Dazu analysierten die Forschenden die drei Mehrwegsysteme Obstund Gemüsesteigen (bereits im Handel etabliert), Pflanzentrays (in Vorbereitung für einen großflächigen Einsatz) und Coffee-to-go-Becher (Einführungsphase). Sie wurden mit den jeweils entsprechenden Einweglösungen in den drei Bereichen Zirkulärität, Performance und Nachhaltigkeit in insgesamt 17 Unterkategorien verglichen. Das Ergebnis: Mehrweg bietet für alle drei untersuchten Demonstratoren klare Vorteile – von der Materialeffizienz über geringere Kunststoffemissionen bis hin zu einem besseren Produktschutz durch robustere Ausführungen. Mehrweg bedeutet für Unternehmen zwar zunächst einen höheren Kapitaleinsatz durch den Aufbau von Logistik und Rückfuhrsystemen, Lagerflächen und Reinigungstechnik. Langfristig erweisen sich
Mehrwegsysteme jedoch als preiswerter und ressourcenschonender, sie stärken das regionale Wirtschaften und tragen zu einer erhöhten technologischen Souveränität bei. »Entscheidend für die Vorteilhaftigkeit eines Mehrwegsystems sind dabei vor allem die Umlaufzahl und die Distributionsstruktur: Je höher die Umlaufzahl und je niedriger die Transportdistanzen, desto besser schneidet Mehrweg gegenüber Einweg ab. Hier sind also dezentrale Poollösungen elementar«, erläutert Kerstin Dobers, Mitautorin des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. Im Vergleich mit anderen Verpackungsmaterialien wie Papier oder Holz weist Kunststoff eine Vielzahl vorteilhafter Eigenschaften auf – leicht, haltbar, chemisch inert – und bleibt damit für zahlreiche Anwendungen, gerade bei Mehrwegsystemen, das Material der Wahl. 

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Save Food Studie

Reusable Transport Packaging (RTP) für Obst und Gemüse besitzt große Vorteile gegenüber Einweg-Kartonage. Einer Studie des Fraunhofer-Instituts zufolge werden jährlich tausende Tonnen Waren aufgrund von Transportschäden entsorgt. Mehrwegverpackungen hingegen sind stabiler & besitzen eine deutlich geringere Schadensquote. 

 

Mehr Mehrweg = weniger Verlust

Berlin, 16. Mai 2013: Mit Mehrverpackungen lassen sich Verpackungsbruch und resultierende Schäden an Obst und Gemüse auf dem Transportweg deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Fraunhofer Institutes für Materialfluss und Logistik (IML), die heute von der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Hierbei wurden die Verpackungsschäden beim Transport vom Erzeuger zum Handelslager und weiter in die Filialen jeweils in Abhängigkeit von der Verpackungsart untersucht. Über die gesamte Lieferkette hinweg wurden bei Einweg-Kartons Bruchquoten in Höhe von 4,2% festgestellt. Im Gegensatz dazu betrug die Quote bei Mehrwegkisten nur 0,12%. Volker Lange, Abteilungsleiter für Verpackungs- und Handelslogistik des Fraunhofer IML kommentiert: „Die Schadensursachen sind im Fall von Mehrwegverpackungen überwiegend auf falsche Ladungssicherung und unsachgemäße Handhabung zurück zu führen. Bei Einwegverpackungen kommen viele Schäden aufgrund von mangelnder Verpackungsstabilität und -kompatibilität dazu“. Teilweise gehen Schäden an der Verpackung einher mit Beschädigungen des transportierten Gutes. Durch den Einsatz von Mehrwegverpackungen können derartige Schäden erheblich verringert werden. Bei vollständigem Einsatz von Mehrwegkisten im deutschen Markt würden lediglich 1.100 t Obst und Gemüse im Wert von rd. 2 Mio Euro beschädigt werden. Bei ausschließlichem Einsatz von Einwegverpackungen beträfe dies 36.000 t im Wert von ca. 68 Mio. Euro. 

 

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Carbon Footprint von Verpackungssystemen

Hauptziel der Studie war die Quantifizierung der Treibhausgasemissionen der wiederverwendbaren, klappbaren Kunststoffbehälter und der Einweg-Kartonbehälter sowie deren anschließender Vergleich. Zur Erreichung des Hauptziels wurden Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette beider Verpackungssysteme betrachtet, basierend auf deren tatsächlicher Transportleistungen in Deutschland, Spanien, Italien, den Niederlande und Frankreich.

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Studie Ökobilanz

Die Studie "Nachhaltigkeit von Verpackungssystemen für Obst- und Gemüsetransporte in Europa - basierend auf einer Lebenszyklusanalyse" - wurde im Auftrag der SIM 2009 vom Institut für ganzheitliche Bilanzierung erstellt, das an das Fraunhofer Institut für Bauphysik und die Universität Stuttgart angegliedert ist.

Einführung und Hintergrund

Frisches Obst und Gemüse ist aus europäischen Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften nicht mehr wegzudenken. Deren ganzjährige Bereitstellung erfordert ein komplexes logistisches System. Als Transportverpackung für Obst und Gemüse finden hauptsächlich Kunststoffkisten, Kartonverpackungen und Holzkisten Verwendung. Kunststoffkisten werden dabei als Mehrwegverpackung eingesetzt, Kartonverpackungen und Holzkisten als Einweglösung. Auftrag und Ziel der Studie Die Stiftung Initiative Mehrweg (Stiftung bürgerlichen Rechts der Bundesrepublik Deutschland) hat im August 2008 den Auftrag zur Aktualisierung der Studie „Nachhaltigkeit von Verpackungssystemen für Obst- und Gemüsetransporte in Europa basierend auf einer Lebenszyklusanalyse“ anhand aktueller Daten für die Produktion und Nutzung der Transportkisten erteilt. Die betreffende Studie wurde erstmals im Jahr 2006 in Auftrag gegeben und durchgeführt mit dem Ziel, gebräuchlichen Verpackungssysteme für Obst und Gemüse in Europa auf die mit ihrer Verwendung verbundenen Umweltauswirkungen zu untersuchen und miteinander zu vergleichen. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse zu den Kosten und zu ausgewählten sozialen Faktoren gewonnen werden, um dem Nachhaltigkeitsaspekt gerecht zu werden. Verglichen werden Mehrwegkunststoffkisten, Einwegkartonverpackungen und Einwegkisten aus Holz. Um die ökologisch-technischen, ökonomischen und sozialen Potentiale der Verpackungsoptionen korrekt einzuschätzen, sind deren jeweilige Charakteristika (z.B. technische Situation und Randbedingungen, relevante Umweltwirkungen, ökonomische und soziale Aspekte) über den gesamten Lebensweg in den Untersuchungsrahmen einzubeziehen. Besonderer Wert wird in dieser Studie darauf gelegt, eine für Gesamteuropa repräsentative Situation des Obst- und Gemüsetransports abzubilden und nicht eine einzelne, sehr spezifische Situation. Es wird davon ausgegangen, dass jedes der untersuchten Verpackungssysteme Vor- und Nachteile hat, die von der Art der berücksichtigten Faktoren, der Definition der Transportaufgabe und den gewählten Distributionsentfernungen abhängen. Mit der Studie werden Grundlagen dafür geschaffen, dass sich die Verpackungsindustrie, die logistischen Dienstleister und Industriekunden für die Verpackungsoption entscheiden können, welche unter den jeweils definierten Randbedingungen ökologische Vorteile bietet und Aspekte der Nachhaltigkeit am besten berücksichtigt. Die Studie wurde von der Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung (GaBi) der Universität Stuttgart und der PE International im Auftrag der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) erstellt. Bei dem Teil der vorliegenden Studie, der sich mit den ökologischen Auswirkungen befasst, handelt es sich um eine vergleichende Ökobilanz im Sinne der DIN EN ISO 14040ff. Für diesen Teil der Studie wurde durch externe, unabhängige Sachverständige ein Critical Review durchgeführt, das die Konformität mit der Norm DIN EN ISO 14040 und 14044ff bestätigt.

 

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